Was gibt es Neues zum herstellerübergreifenden Smarthome-Standard? Die Elektronikmesse IFA in Berlin gab Anfang September einen Ausblick. matter-smarthome.de war vor Ort und stellt die wichtigsten Produkte auf dieser Seite vor – in alphabetischer Reihenfolge nach Anbieter- oder Markenname geordnet.
Auffällig dabei: Noch nie waren chinesische Firmen auf der IFA so präsent wie in diesem Jahr. Das spiegelt sich auch im folgenden Überblick wider. Dabei sind Namen wie Changhong, Heiman, Thirdreality & Co. in diesem ersten Aufschlag noch gar nicht enthalten. Sie alle zeigten Matter-fähige Produkte in Berlin, die einer genaueren Recherche bedürfen. Auch zum Thema Saugroboter gibt es Fragen, die auf der Messe nicht sofort zu beantworten waren. Deshalb wird es Updates auf dieser Seite geben – und weitere Artikel. Es lohnt sich also, regelmäßig auf matter-smarthone.de vorbeizuschauen …
3i (Picea)
Picea, einer der größten Hersteller von Saugroboter-Produkten und Zulieferer anderer Unternehmen, stellte auf der IFA seine eigene Marke aus: 3i (link) präsentierte am Stand in Halle 9 den Q10 Ultra. Er ist das erste Modell der Chinesen, das den Matter-Standard unterstützt. Die Markteinführung des nur 7,9 Zentimeter hohen Saugroboters ist fürs erste Quartal 2026 geplant. Dann soll auch der neue A10 auf den Markt kommen – zu einem Kampfpreis von unter 150 Euro, allerdings ohne Matter.

Aeotec
Die vierte Generation des SmartThings-Hubs trägt in Korea den Namen Samsung. Im Rest der Welt wird er als Smart Home Hub 2 von Aeotec vertrieben (link). Der Verkauf in Deutschland startete mit der IFA, für Nordamerika ist die Markteinführung Ende Oktober geplant.
Trotz geringerer Abmessungen und gleichem Preis verfügt der Hub über mehr Prozessorleistung und Speicher. Das soll die Arbeitsgeschwindigkeit und Zuverlässigkeit in einem SmartThings-basierten Smarthome erhöhen. Was nicht zuletzt auf aufs Edge-Computing zurückzuführen ist: Automationen laufen, wo irgend möglich, lokal auf dem Gerät, ohne Beteiligung der Cloud. Schon vor dem Start von Matter im Jahr 2021 hat Samsung damit begonnen, seine Plattform unabhängiger vom Internet zu machen und die weltweiten Entwickler ermutigt, sogenannte Edge-Treiber für SmartThings zu entwickeln. Mit dem neuen Hub scheint diese Transformation nun abgeschlossen. Zumal Edge-Treiber mit ihrem lokalen Ansatz von Matter ohnehin an Bedeutung verlieren dürften.

Das Funkprotokoll Z-Wave spielt auch im neuen Hub keine Rolle. Nur Zigbee und Thread sind an Bord. Eine Nachrüstung wäre technisch möglich: Der Hub verfügt über eine USB-A-Buchse, die sich theoretisch als Anschluss für Funk-Sticks eignen würde. Aktuell ist dieser Port aber ohne Funktion, Pläne für eine Funkerweiterung gibt es nicht.
Dafür zeigte Aeotec auf der IFA einen anderen Stick: Der Z-Stick 10 Pro soll neben Zigbee und Z-Wave (LR) als drittes Funkprotokoll Thread bekommen. Das macht ihn zur idealen Funklösung für DiY-Projekte und Open-Source-Zentralen wie Home Assistant. Ein Thread Border Router zum Nachrüsten gewissermaßen. Außerdem in Vorbereitung: ein neuer Unterputz-Dimmer aus der Pico-Serie, der in zwei Varianten geplant ist: mit Zigbee oder Matter over Wi-Fi.
Aqara
Der Smarthome-Spezialist setzt seine im vergangenen Jahr auf der IFA präsentierte Strategie fort: Neue Produkte des Herstellers lassen Nutzern die Wahl zwischen Zigbee und Thread. Über das Zigbee-Protokoll können die Geräte mit der Smarthome-Plattform von Aqara verbunden werden, per Thread dagegen mit Border Routern eines beliebigen Matter-Ökosystems.
Der Multi Sensor P300 wurde auf der CES bereits vorgestellt und war in Berlin als fertiges Produkt zu sehen. Tests mit ausgewählten Usern laufen, die Markteinführung wird noch dieses Jahr erwartet. Es handelt sich um den ersten komplett kabellosen Präsenzmelder von Aqara, der Mikrowellen-Sensorik und passive Infrarot-Erfassung (PIR) in einem Produkt vereint. Ebenso an Bord: die Messung von Helligkeit, Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Zwei Batteriezellen (CR2450) sollen eine Betriebsdauer von zwei Jahren ermöglichen – und zwar unabhängig vom genutzten Funkprotokoll, versprach der Hersteller auf der Messe.

Für die kommende Wintersaison hat Aqara den Heizkörperregler W600 vorgestellt, ebenfalls mit Dual-Funk-Modul. Außerdem neue Steckdosen und Schalter für die europäische Serie H2, darunter den Power Plug H2 EU, den Outdoor Plug H2 EU und ein Wall Outlet HS UK mit integriertem USB-C-Ladeanschluss für den britischen Markt. Der etwas in die Jahre gekommene Hub M2 erhält einen Nachfolger namens Hub M200 mit integriertem Thread Border Router. Außerdem vorgestellt: eine Mehrfachsteckdose mit drei Ausslässen und USB-Ports, der Power Strip H2 EU, sowie eine Variante des Lichtschalters für die Beschattung. Der Shutter Switch H2 EU nutzt eine seiner beiden Wippen für den Rollladen, die zweite lässt sich mit anderen Funktionen wie zum Beispiel Szenen belegen.
Der professionelle Hub M300 soll den Weg ins Installationsgeschäft ebnen. Er erweitert die Handwerker-Lösung Aqara Studio um eine leistungsfähige Zentrale. Installateure sollen damit nicht nur die mehr als 50 von Aqara unterstützten Matter-Produktkategorien einbinden können, sondern diese auch einfach automatisieren – gemeinsam mit Produkten aus anderen Standards wie KNX IP, Bacnet IP oder Modbus TCP. Eine Benutzeroberfläche namens Aqara Studio Connect liefert das grafische Tool dafür, ganz ohne Programmierung.
Bosch / BSH
Die Matter-Neuheit von Bosch Smart Home wurde bereits zwei Tage vor der IFA angekündigt. Darum gibt es zum Bewegungsmelder II [+M] einen eigenen News-Bericht. Der smarte Sensor mit Orientierungslicht war natürlich in Halle 1.1 zu sehen – neben anderen Neuheiten wie den Smarthome-Abos Home+ und Security+, die das Bosch-System um zusätzliche Funktionen erweitern.
Das auf der letzten IFA angekündigte Matter-Update für eine Kühl-/Gefrierkombination kommt nun endlich im vierten Quartal 2025. Es soll aber nur der Auftakt sein: Die Hausgeräte-Tochter BSH bringt ihre Software anschließend auf weitere Kühlgeräte der hauseigenen Marken Bosch und Siemens. Die kompatiblen Baureihen bei Bosch sind bereits online einsehbar (link). Über Matter werden Basisfunktionen wie die Anzeige und Einstellung der Temperatur sowie der Betriebsmodus („Super Kühlen“, „Super Gefrieren“, „Eco“) steuerbar – sofern das jeweilige Produkt darüber verfügt.

Eine Übertragung des Energieverbrauchs ist zum Start noch nicht vorgesehen, auch weil viele Matter-Plattformen diese Daten bislang nicht nutzen. Die Funktion steht allerdings auf der Roadmap für die Entwicklung. Ebenso wie Waschmaschinen: Diese Produktkategorie von BSH soll Matter als nächstes unterstützen.
Zuvor sind noch die Saugroboter dran. Das neue Sortiment der Spotless Saug- und Wischroboter von Bosch wird ebenfalls Matter-fähig. Alle vier Modelle – vom günstigen Spotless bis zum Spotless Mac Cam mit integrierter Kamera sollen bis Ende des Jahres das nötige Software-Update erhalten. Damit zählt die deutsche Marke zu den Herstellern, die am breitesten und konsequentesten auf den Matter-Standard setzen. Vom Tür-/Fensterkontakt bis zum Klimagerät reicht das Programm.
Dreame
Wer Dreame (link) bislang nur als Saugroboter-Hersteller abgespeichert hatte, erlebte auf der IFA eine Überraschung. Die Chinesen präsentierten sich in Berlin als Vollsortimenter für das smarte Zuhause – mit Geschirrspülern, Mäh- und Poolrobotern, Luftreinigern und Haarpflegeprodukten.
Die Saug- und Wischroboter der neuen Aqua-Serie sind Matter-fähig und warten mit teilweise beeindruckenden Talenten auf. So überwinden sie mit ihren einziehbaren Roboterbeinen eine Schwellenhöhe von bis zu acht Zentimetern. Der Aqua10 Roller Complete reinigt seine Walze mit 100 Grad heißem Wasser, der kommende Matrix10 Ultra wechselt seine Wisch- und Scheuerpads automatisch und für 2026 ist ein Cyber10 Ultra angekündigt, der Hindernisse per Greifarm aus dem Weg räumt. Obendrein zeigte Dreame in Berlin noch Wi-Fi-Leuchtmittel mit Matter und ein Smart Lock, das Matter over Thread unterstützt. Termin der Markteinführung: bislang unbekannt.

Eufy (Anker)
Während Energieprodukte mit Matter von Anker Solix noch auf sich warten lassen, ist die Schwestermarke Eufy schon weiter. In Nordamerika verkauft man Smart Locks mit dem Standard, weltweit gibt es Saugroboter und auch die IFA-Neuheit Eufy Omni S2 (link) wird damit ausgestattet. Der leistungsstarke Saug- und Wischroboter soll Ende Oktober 2025 auf den Markt kommen und den Vorgänger S1 ablösen. Passend zum allgemeinen AI-Trend ist er mit einem visuellen KI-Modell ausgestattet, das ihm bei der Orientierung und Navigation im Haus hilft. Besonderer Clou: Als Zubehör wird es im kommenden Jahr den Marswalker geben, ein Treppensteiger-Modul, das den Roboter huckepack nimmt und ihn bei Bedarf auf andere Wohnetagen transportiert.
LG Electronics
Mit der Übernahme von Athom im Sommer 2024 hat LG sich Smarthome-Know-how ins Haus geholt. Seither arbeitet die niederländische Firma an einer Zentrale für LG, die Geräte der Koreaner mit Matter verheiraten soll. Auf der IFA 2024 war dieser Thinq ON Hub unter Plexiglas zu sehen. Mittlerweile ist die Entwicklung weiter: Zahlreiche Komponenten wurden zertifiziert – vom Luftqualitätssensor über Tür-/Fensterkontakte bis zu Wandschaltern – und die Markteinführung in Korea rückt näher.

In Berlin wurde der aktuelle Stand präsentiert. Technisch basiert Think ON auf dem Homey Pro (link), Athoms eigenem Hub, der parallel und unabhängig weiterentwickelt wird. Auf beiden Zentralen läuft das Betriebssystem HomeyOS. Doch während Homey über seine eigene Software gesteuert wird, übernimmt bei LG die Thinq-App diese Aufgabe. Der Funktionsumfang ist an die Zielgruppen angepasst: Homey Pro richtet sich an Smarthome-Enthusiasten, die viele Funkprotokolle und komplexe Automationen wünschen, während LG eher technische Einsteiger im Blick hat.
Deshalb besitzt der Thinq ON Hub neben Thread nur einen weiteren Funkstandard (Zigbee) und die Automatisierung fällt einfacher aus. Integrierte Sprachsteuerung macht den Hub zum smarten Assistenten. In Korea hat LG dafür ein eigenes Large-Language-Model (LLM), im Rest der Welt möchte man mit OpenAI zusammenarbeiten. Um LG-Hausgeräte wie Kühlschränke oder Waschmaschinen zu steuern, stellt der Thinq ON übers Internet eine Verbindung zu den Produkten her – mit derselben Software-Schnittstelle (API) wie Athoms Homey Pro.
Die Matter Controller in LG-Fernsehern sind von dieser Entwicklung offenbar nicht betroffen. Seit 2024 bieten viele LG-TVs mit dem Betriebssystem webOS eine Hub-Funktion: Per Thinq-App lassen sich Matter-Produkte scannen und zur Steuerung hinzufügen. Die neue Lösung mit dem Think ON-Hub dürfte aber ungleich mehr Möglichkeiten bieten und deutlich leistungsfähiger sein.
Nuki
Der österreichische Smart-Lock-Spezialist Nuki (link) war nicht mit einem Messestand auf der IFA vertreten. Er lud stattdessen Journalisten und Tech-Blogger in eine Galerie am Ku’damm ein. Dort zu sehen: der Prototyp eines Keypads, das Matter-fähige Smart Locks von Nuki fit für den Aliro-Standard macht. Aliro (link) wird – genauso wie Matter – von der Connectivity Standards Alliance (CSA) entwickelt und soll eine einheitliche Technologie für das Öffnen von Türen und digitale Zugangslösungen schaffen.

Als Übertragungswege sind NFC, Bluetooth LE und Ultra-Wideband (UWB) vorgesehen, wobei Nuki im präsentierten Beispiel auf den Kurzstreckenfunk NFC setzt. Da Aliro sich noch in der Entwicklung befindet, hat man mit Samsung zusammengearbeitet, um einen SmartThings-Showcase zu schaffen. Dank NFC-Chip im Keypad musste dieses nur mit einem Galaxy-Smartphone von Samsung berührt werden, um das Smart Lock zu öffnen. Nach Verabschiedung des Standards, voraussichtlich im nächsten Jahr, soll das Prinzip aber herstellerübergreifend funktionieren, sowohl mit Android-Geräten als auch mit iPhones. Voraussetzung: Das Smartphone muss über eine sogenannte Wallet verfügen, in der die Zugangsberechtigungen (Credentials) gespeichert werden.
Philips Hue (Signify)
Wegen eines kurzzeitigen Leaks auf der Philips-Hue-Webseite (link) waren die wichtigsten Neuheiten schon vorab durchgesickert: Mit der Hue Bridge Pro spendiert Signify seiner Zigbee-Zentrale ein umfassendes Upgrade. Die neue Bridge hat einen leistungsfähigeren Quad-Core-Prozessor, unterstützt nun 150 Leuchtmittel, 50 Accessoires wie Bewegungsmelder oder Taster und 500 Lichtszenen – das ist etwa dreimal so viel wie bisher. Als neue Verbindungsmöglichkeit kommt WLAN hinzu. Die Matter Bridge von Signify muss also nicht mehr zwingend per Ethernet-Kabel an den Heimrouter angeschlossen werden. Eine weitere Neuerung ist MotionAware. Damit können Hue-Leuchtmittel als Bewegungssensoren dienen. Für eine zuverlässige Erkennung sollten mindestens drei Zigbee-Lichtquellen installiert sein. Idealerweise im selben Raum, weil Wände die Funkquellen teilweise reflektieren. Auch diese Neuheit war vorab bereits bekannt.

Das Launch-Event im traditionsreichen Café Moskau an der Karl-Marx-Allee geriet aber trotzdem zum Matter-Fest, weil Signify einen Kurswechsel bekanntgab: Beginnend mit einer neuen A19-Lampe und der Baureihe Hue Essentials integriert Signify das Thread-Protokoll als dritten Funkstandard in Hue-Leuchtmittel. Damit lassen sich diese ohne Bridge über einen Border Router mit Matter-Plattformen verbinden. Mehr dazu im ausführlichen News-Beitrag hier.
Samsung
Ein SmartThings-Hub scheint in Geräten von Samsung so üblich zu sein, dass der Hersteller gar nicht mehr darüber spricht. Schriftzug und Logo der Plattform waren in Berlin nur noch an professionellen B2B-Lösungen zu finden, die mittlerweile unter dem Namen SmartThings Pro laufen (link). Daheim wandern die Steuerfunktionen des Ökosystems zunehmend in Samsung-Geräte – vom Fernseher bis zum Kühlschrank.
Darum folgt auf die „Hub Everywhere“-Strategie nun ein Multi-Screen-Konzept: Kühlschränke, Trockner oder Waschmaschinen mit einem Touchscreen erhalten Zugriff auf das Matter-fähige Ökosystem der Koreaner. Über ein Symbol auf der Bedienoberfläche lassen sich Einstellungen abrufen und ändern. Damit bietet das Unternehmen die aktuell tiefste Matter-Integration über alle Gerätekategorien hinweg und liegt auch vorn, was die Umsetzung des Standards angeht. Als erste Plattform hatte Samsung im April 2025 sein Ökosystem auf Matter-Version 1.4 umgestellt.

Die Marke will offenbar zum Vollsortimenter für ein vernetztes Wohnen werden. Das zeigte sich in Berlin auch am „Smart Modular Home“ im Außenbereich der Halle (link). Als Gemeinschaftsprojekt von Samsung Electronics und der Konstruktionsabteilung von Samsung C+T bietet es eine schlüsselfertige Lösung für intelligente Häuser. Verteilt auf drei Module war in der gezeigten Konfiguration alles vorinstalliert: Möbel, TV- und Hausgeräte, sogar die Wärmepumpe zum Heizen und Kühlen. Samsung will dieses Konzept weltweit anbieten und vermarkten – als eine Art smartes, Matter-fähiges Fertighaus.
Shelly
Dass Shelly (link) kein großer Freund von Matter ist, daraus macht der bulgarische Technologiekonzern kein Geheimnis. Der herstellerübergreifende Smarthome-Standard habe unter den Kunden keine hohe Priorität, heißt es. Shelly-User nutzten eher andere Technologien wie Bluetooth, Zigbee, Z-Wave oder die Möglichkeiten der Wi-Fi-Plattform von Shelly. Trotzdem bietet das Unternehmen Matter over Wi-Fi an. In Gen4-Geräten ist die Funktion ab Werk aktiviert, Modelle der Vorgänger-Generation Gen3 können upgedatet werden.
In Berlin präsentierte das Unternehmen mehrere Produkte mit dem Gen4-Chip, die bereits erhältlich sind oder noch dieses Jahr auf den Markt kommen sollen. Da wäre etwa ein Dimmer-Modul mit Multi-Protokoll-Unterstützung (Bluetooth, Zigbee, WLAN, Matter). Der Überschwemmungssensor Flood Gen4 zählt ebenso dazu wie die Vierfach-Steckdosenleiste Power Strip 4 Gen4 oder ein Anwesenheitssensor namens Presence Gen4. Er soll bis zu sechs Personen in zehn verschiedenen Zonen erkennen und damit sehr genaue, anwesenheitsbezogene Automationen ermöglichen.

Für nächstes Jahr denkt Shelly außerdem über smarte Leuchtmittel nach. Prototypen einer LED-Lampe mit Shelly-Chip waren auf der Messe bereits zu sehen.
Sonoff
Wer smarte Bauteile von Amazon bezieht, kennt wahrscheinlich Sonoff (link) und die preisgünstigen Unterputz-Module des chinesischen Anbieters. Drei Modelle der kompakten Baureihe Mini Extreme sind auch mit Matter over Wi-Fi erhältlich – als Switch (1-/2-kanalig) und Rollladen-Aktor. Im vierten Quartal 2025 baut Sonoff dieses Sortiment aus. Es kommen: der Zwischenstecker iPlug Gen2 mit Energieübertragung via Matter, ein Dimmer Switch mit 450 Watt Leistung und das erste Thread-Modul des Unternehmens. Der Basic Gen5 Matter Smart Switch mit Matter over Thread ist zum Nachrüsten existierender Beleuchtung gedacht. Mit seiner kompakten Bauform lässt er sich direkt in Deckenleuchten oder andere Geräte integrieren. Die maximale schaltbare Stromstärke beträgt 16 Ampere.
Außerdem vorgestellt: zwei Matter-kompatible Luftsensoren mit WLAN und USB-Stromversorgung. Der SAWF-07P misst neben Temperatur und Luftfeuchtigkeit den Feinstaub (PM2.5), das Schwestermodell SAWF-08P stattdessen Kohlendioxid (CO₂). Obendrein drängt es das Unternehmen in den Installationsbereich: In Berlin war die neue Schalterserie Fusion zu sehen, die gängige Anwendungsbereiche abdeckt. Vom Wandtaster über Dimmer und schaltbare Steckdosen mit Energieübertragung bis zum Temperaturregler reicht das Programm. Fast alle Modelle sind wahlweise als Zigbee-Version oder mit Matter erhältlich. Ihre weißen Blenden passen ins europäische Schalter-Raster (55 x 55), für B2B-Kunden und Großabnehmer bietet Sonoff auch andere Farben und Oberflächendekore an.

SwitchBot
Die beiden neuen Saugroboter K11+ und S20 von Switchbot können auf der Anbieter-Website bereits bestellt werden (link). Vor allem der kleine und wendige K11+ dringt dabei in neues Terrain vor: Mit 24,8 Zentimetern Durchmesser soll er gut in Ecken kommen und unter Möbeln hindurchmanövrieren, ohne dabei auf Saugkraft zu verzichten. Das neue Topmodell, das auf der CES im Januar noch als S20 Pro angekündigt worden war, kommt nun als S20 auf den Markt. Geblieben sind die zwei verschiedenen Basisstationen: Der Roboter ist wahlweise mit großem Wassertank oder einer automatischen „Fill & Drain“-Station erhältlich, die an die Frisch- und Abwasserleitung angeschlossen wird.
Ein Blick ins Verzeichnis der CSA (link) zeigt, dass beide Modelle bereits für Matter 1.4 zertifiziert sind. Sie werden also die sogenannten Service Area Cluster unterstützen. Mit deren Hilfe, kann ein Matter-Steuerungssystem den Sauger in vorher definierte Räume oder Zonen dirigieren. Eine Funktion, die etwa Apple Home seit iOS / tvOS 18.4 beherrscht. Wann das Software-Update kommt, ist aktuell noch unter Verschluss, der Termin dürfte aber kurz bevorstehen.

Nach Hub Mini, Hub 2 und Hub 3 bringt Switchbot eine weitere Smarthome-Zentrale auf den Markt, die sich als Matter Bridge eignet. Bis zu 30 Switchbot-Produkte reicht der AI Hub auf Wunsch an ein verbundenes Matter-Ökosystem weiter, damit sie dort gesteuert werden können. Dank verbesserter Bluetooth-Reichweite sollen auch weiter entfernte Sensoren, Rollos oder Vorhangmotoren im Haushalt erreichbar sein, ohne dass ein Repeater installiert werden muss. Außerdem vorgestellt: neue Leuchten mit Matter over Wi-Fi.
TP-Link
Am Stand von TP-Link (link) spielten WLAN-Router und Kameras erwartungsgemäß eine wichtige Rolle – beides Produktkategorien, deren Matter-Zeitalter noch nicht angebrochen ist. Das Unternehmen hatte aber auch Neuheiten für den herstellerübergreifenden Smarthome-Standard im Gepäck: Drei neue Saugroboter werden Matter unterstützen. Den Anfang macht der Tapo RV50 Pro Omni, ein Saug- und Wischroboter mit Laser-Navigation und Basisstation für die Selbstreinigung. Das Step-up-Modell zu den bisherigen Tapo-Saugern ist für Oktober 2025 geplant. Im ersten Quartal 2026 folgt dann der Tapo RV50 AI Omni. Er besitzt mehr Saugleistung und eine integrierte Kamera, die mithilfe von KI im Weg liegende Hindernisse erkennt.
Im weiteren Verlauf des Jahres erscheint dann die größte Innovation: Ein Roboter namens Tapo RV70 Pro Ultra, der keinerlei Frischwasser benötigt und dessen Abwassertank auch nicht regelmäßig geleert werden muss. Der RV70 zieht Feuchtigkeit, die er zum Wischen benötigt, aus der Raumluft und recycelt sein Schmutzwasser, sodass ein geschlossener Kreislauf entsteht. Nur der abgeschiedene Dreck muss noch entsorgt werden.
Yale
Mit dem Linus Smart Lock L2 Lite bringt Yale (link) einen Türschloss-Antrieb für Smarthome-Einsteiger. Der empfohlene Verkaufspreis von 139 Euro ist am unteren Ende des Marktsegments angesiedelt. Trotzdem arbeitet das Lock mit Matter over Thread und lässt sich so in alle gängigen Ökosysteme einbinden – einen installierten Border Router vorausgesetzt. Wer kein Matter nutzt, kann das Lite mit einer optionalen WLAN-Bridge aus der Ferne mit der Yale-App steuern. Auf einen integrierten Akku hat der Hersteller aus Kostengründen verzichtet. Drei handelsübliche Lithium-Batterien des Formats CR123A liefern stattdessen den Strom. Das Linus Smart Lock L2 Lite soll ab Anfang Dezember 2025 erhältlich sein. Lieferbar mit silbernem Gehäuse (Bild) und in Schwarz.

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