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#5: Multi Admin

Eine der größten Errungenschaften von Matter: Smarthome-Geräte, die den Standard unterstützen, funktionieren in verschiedenen Ökosystemen – und sie tun das auf Wunsch auch parallel. Soll heißen: Ein Licht oder eine Steckdose etwa kann gleichzeitig in mehreren Steuerungen erscheinen. Amazon Alexa, Home Assistant, SmartThings oder eine andere Matter-kompatible Lösung bedienen und administrieren die Geräte dann so, als wären sie ausschließlich mit ihnen verbunden. Darum heißt die entsprechende Funktion im Matter-Standard auch Multi-Admin, auf Deutsch etwa: mehrfache Verwaltung.

Systemgrenzen überwinden

Für Nutzerinnen und Nutzer hat Multi-Admin den Vorteil, dass der Haushalt sich nicht auf ein Ökosystem einigen muss. Manche Familienmitglieder oder Mitbewohner nutzen lieber iPhones und möchten die Technik mit Siri steuern? Der Rest ist in der Android-Welt zu Hause oder bevorzugt Alexa als Sprachassistentin? Im Matter-Standard ist das bereits vorgesehen.

Die systemübergreifende Steuerung funktioniert aber nicht einfach so, quasi „Out of the box“. Das hängt mit dem technischen Aufbau einer Matter-Installation zusammen. Denn um die Sicherheit von Matter zu wahren, ist jede Kommunikation verschlüsselt. Geräte sprechen nur dann miteinander oder reagieren auf Befehle, wenn sie über die entsprechenden Sicherheitszertifikate verfügen. Fachleute sagen: Sie müssen sich im selben Fabric befinden (mehr dazu im Beitrag: Was ist ein Matter-Fabric)?

Kopplungsmodus aktivieren

Eine App, die neue Matter-Geräte in Betrieb nimmt und installiert, definiert auch automatisch deren Fabric. Beispiel: Handelt es sich um die SmartThings-App, landet der Neuzugang im Ökosystem von Samsung und ist darüber uneingeschränkt erreichbar. Doch wie gelangt das Produkt nun von dort in ein anderes Fabric, etwa das von Apple?

Zu diesem Zweck gibt es den Kopplungs-Modus. Er ist in jedem Matter-Ökosystem zu finden und lässt sich per App in den Einstellungen des jeweiligen Geräts aktivieren. Installierte Produkte müssen einzeln freigegeben werden. Eine Matter-Plattform überträgt nicht ihren kompletten Gerätebestand mit einem Mal an ein fremdes System, zumindest nicht zum gegenwärtigen Zeitpunkt. Menübezeichnung und Ablauf der Kopplung können unterschiedlich sein. So heißt der Modus in SmartThings „Freigeben für andere Dienste“. Amazon nennt dieselbe Funktion „Andere Assistenten und Apps“. Google hat sie „Apps & Dienste verknüpfen“ getauft. Auch die zur Verfügung stehende Zeit variiert – von wenigen Minuten bis zu einer Viertelstunde.

Die Alexa-App von Amazon zeigt einen Ziffern-Code für die Kopplung mit anderen Matter-Systemen an.

Auch Apple setzt auf einen 11-stelligen Konfigurations-Code, den die Home-App am Bildschirm darstellt.

Google lässt seinen Nutzern die Wahl: Die Home-App zeigt wahlweise Ziffern oder einen QR-Code an.

Die Samsung-App bietet neben Ziffern ebenfalls einen QR-Code zum abscannen mit der Kamera an.

Das Ergebnis ist aber immer dasselbe: Im Kopplungsmodus verhält sich das Gerät ein paar Minuten lang so, als würde es gerade neu eingerichtet. Andere Matter-Systeme in der Umgebung erkennen es als potenziellen Partner und bieten das Produkt bei ihrer Gerätesuche an. Nach dem Hinzufügen reagiert es im neuen Matter-System genauso wie Geräte, die dort von vornherein hinzugefügt wurden. Der Prozess lässt sich mit anderen Ökosystemen wiederholen. Mindestens fünf parallele Installationen sieht der Matter-Standard vor.

Wie die Abbildungen oben zeigen, ist die Einrichtung aber nicht einheitlich gelöst. Jedes Matter-Ökosystem realisiert die Multi-Admin-Funktion auf seine eigene Weise. Das widerspricht ein wenig dem Ziel des Standards, für einfache Installation zu sorgen. Es bleibt zu hoffen, dass künftige Matter-Versionen hier nacharbeiten und Abhilfe schaffen.

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