Nuki Smart Lock und Smart Lock Pro

Nuki Smart Lock mit Matter jetzt erhältlich

Modifizierte Technik, bekannter Look: Äußerlich gibt es keinen Unterschied zwischen der vierten Generation von Nukis smartem Türschlossantrieb und dem Vorgänger. Dasselbe weiße Kunststoffgehäuse wie am Smart Lock 3.0 beziehungsweise ein silberner Kopf mit schwarzem oder weißem Korpus an der Pro-Version. Die Fortschritte fanden im Innern statt: Nuki präsentiert mit dem Smart Lock 4.0 sein erstes Modell, das den Matter-Standard unterstützt. So lässt es sich in Matter-fähige Steuerungssysteme wie Apple Home oder Google Home integrieren und über die jeweilige Plattform bedienen.

Der mitgelieferte Matter-Code stellt eine verschlüsselte Verbindung zum Netzwerk her. ©Nuki

Verbindung über Thread

Die Technologie dazu heißt „Matter over Thread“, und sie bedeutet, dass der Motorantrieb über das Funkprotokoll Thread mit Matter-Systemen kommuniziert. Voraussetzung ist ein Border Router vor Ort, der die Thread-Signale einfängt und mit dem heimischen Netzwerk verknüpft. Sowohl das einfache Smart Lock (169 Euro) als auch das Smart Lock Pro der vierten Generation (279 Euro) haben Thread vom Start weg aktiviert.

Damit fügen sich beide Modelle ohne weitere Hilfsmittel in ein Matter-Smarthome ein. Bei der Basisversion entfällt im Matter-Betrieb die bislang nötige Nuki-Bridge zur WLAN-Verbindung mit anderen Systemen. Am Smart Lock Pro kann das integrierte Wi-Fi-Modul abgeschaltet werden, was die Betriebszeit mit einer Akkuladung verlängert – weil Thread-Funk weniger Energie benötigt als WLAN.

Laut Nuki klappt das Ganze vorerst nur mit Apple- und Google-Systemen sowie Home Assistant. SmartThings soll „sehr zeitnah nach dem Launch folgen“, die Amazon-Integration werde „im Frühjahr 2024 erwartet“, so das Unternehmen. Verzögerungen wie diese sind bei Matter nichts Neues. Sie hängen mit dem unterschiedlichen Entwicklungstempo auf den Plattformen zusammen. Nicht alle Matter-Ökosysteme führen die im Standard vorgesehenen Produktkategorien zur selben Zeit ein. Und nicht immer läuft deren Unterstützung sofort reibungslos, wie das Beispiel Matter-Bridges zeigt.

Die neuen Smart Locks von Nuki klinken sich wie andere Geräte ins Thread-Netzwerk ein. ©Nuki

Mehr mit Software-Update

Auch deshalb kommt eine Matter-Funktion, für die sich Nuki in der Standardisierung starkgemacht hat, erst später: Die jüngst veröffentlichte Matter-Version 1.2 kann Türschlösser aufsperren, ohne am Schloss die Falle zu ziehen – ein Feature, das primär für den europäischen Markt interessant ist. In anderen Regionen der Welt haben Schlösser keine Falle, sondern nur einen Riegel, der zwei Zustände kennt: auf und zu.

Bis der neue Schließzustand in die großen Matter-Steuerungssysteme und deren Bedienoberflächen Einzug hält, wird es allerdings dauern. Jürgen Pansy, Mitbegründer und Technik-Chef von Nuki, rechnet 2024 damit, wie er im Interview mit matter-smarthome.de erklärte. Bislang hat lediglich die Open-Source-Lösung Home Assistant die Spezifikationen von Matter 1.2 in ihrer Software berücksichtigt (link). Darum bringt Nuki seine vierte Generation mit Matter 1.0 auf den Markt, überspringt Version 1.1 – laut Pansy, weil sie keine Vorteile für Türschlösser bringe – und aktualisiert die Software im Frühjahr 2024 mit einem kostenlosen Update auf Matter 1.2. Eine Matter-fähige Nuki-Bridge, mit der sich frühere Generationen des Smart Locks nachrüsten ließen, ist übrigens nicht geplant, so der Hersteller auf Nachfrage.

Und noch ein weiteres Extra plant Nuki nachzuliefern – für Käuferinnen und Käufer, die einen besonders umfassenden Fernzugriff auf ihr Smart Lock wünschen. Nukis eigener Cloud-Dienst bietet in dieser Hinsicht mehr Möglichkeiten als die aktuellen Matter-Plattformen. Nuki Web kann von unterwegs aus nicht nur Türen aufschließen, sondern auch Benutzer und Zutrittsrechte verwalten oder das Aktivitätenprotokoll anzeigen – also darüber informieren, wer zu welcher Zeit die Tür geöffnet hat.

Fernzugriff kann ab 2024 über Matter oder die eigene App und Cloud von Nuki erfolgen. ©Nuki

Bislang war dafür ein Smart Lock Pro mit aktiviertem WLAN nötig – oder eine separate Nuki Bridge für 99 Euro, die das Basismodell überhaupt erst ins Internet bringt. Nach einer Software-Aktualisierung im Frühjahr soll die Verbindung zur Nuki-Cloud auch direkt über Thread und einen kompatiblen Border Router möglich sein. Der Hersteller nennt in diesem Zusammenhang ausdrücklich den Apple HomePod, rechnet aber mit weiteren Modellen, die sich als Gateway zum Internet nutzen lassen. Käufer des Smart Lock Pro 4.0 bekommen das nachgeschobene Cloudzugriff-Update kostenlos. Wer ein Smart Lock 4.0 ohne „Pro“ besitzt, bezahlt einmalig 39 Euro für die Freischaltung.

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