So einige Smarthome-Hersteller stehen unter Druck – und zwar aus mehreren Richtungen: Erstens nötigt sie der Matter-Standard dazu, ihre Geräte kompatibel zu machen, um nicht den Anschluss an Ökosysteme von Apple, Google, Amazon & Co. zu verpassen. Zweitens treten EU-Vorgaben für die Cybersicherheit in Kraft, die eine verschlüsselte Kommunikation und Updatefähigkeit für CE-zertifizierte Smart-Home-Produkte zur Pflicht machen.
Und drittens haben viele Unternehmen in den vergangenen Jahrzehnten eigene Lösungen am Markt etabliert, die im Sub-Gigahertz-Bereich funken. Sie arbeiten in Frequenzbereichen um 433 MHz, 868 MHz oder auch 915 MHz (USA). Von Haus aus sind diese Systeme nicht Matter-fähig und drohen daher abgehängt zu werden. Eine Matter Bridge löst das Problem, wird von Konsumenten aber eher als notwendiges Übel angesehen. Alle drei Herausforderungen will der deutsche Lösungsanbieter Mediola mit seinem neuen Smart Home 2.0 Modul (link) angehen. Es wurde am 26. September 2025 nach den Spezifikationen von Matter 1.4 zertifiziert und ist ab sofort erhältlich.
Das Mediola Smart Home 2.0 Modul
Die Lösung richtet sich gezielt an OEMs (Original Equipment Manufacturer), also Erstausrüster für technische Gebäudeausstattung (TGA). Sie erlaubt es, Geräte für die neuen Anforderungen fit zu machen, ohne dass dabei grundlegende Änderungen an der Hardware nötig wären.

Der Vorteil liegt im modularen Aufbau: Ein Core-Modul enthält die komplette Matter-Protokoll-Logik, während ein zusätzliches Adapterboard die Kommunikation mit Sub‑1-GHz‑Funktechnologien wie 433 oder 868 MHz übernimmt. So lässt sich etwa ein etablierter Rollladenantrieb in Matter-kompatible Systeme integrieren – inklusive paralleler Kommunikation über Bluetooth. Die passende Smartphone-App bietet Mediola gleich mit an. Und weil die Hardware, basierend auf dem Nordic-Chip nRF54L15, einen niedrigen Stromverbrauch hat, soll sie auch für batteriebetriebene Geräte infrage kommen.
Multi-Stack: Brücke zwischen Alt und Neu
Die Multi-Stack-Technologie ermöglicht es, verschiedene Funkprotokolle und Schnittstellen parallel zu nutzen. Geräte können über Matter (Thread), Bluetooth und Sub-1-GHz-Funk angesprochen werden. Damit sollen sich sowohl neue Matter-fähige Geräte als auch Bestandsprodukte mit proprietären Protokollen in ein System integrieren lassen.
Die Steuerung kann, je nach Anwendung, entweder direkt per Bluetooth, klassisch via Handsender oder über Apps erfolgen. So können auch Installateure (etwa bei der Erstinbetriebnahme ohne Netzwerk) lokal auf das Gerät zugreifen, selbst wenn es noch nicht mit einem Gateway oder Thread Border Router verbunden ist.
Reaktion auf regulatorische Anforderungen
Mit Blick auf die ab 2025 geltenden EU-Vorschriften zur Cybersecurity (RED, CRA) bringt das Modul Funktionen wie verschlüsselte Kommunikation und OTA-Updatefähigkeit mit. Hersteller können so ihre bestehende Produktreihen vergleichsweise einfach an die neuen Anforderungen anpassen, ohne den Aufbau von Geräten grundlegend ändern zu müssen.
Zwar sind weiterhin Software-Anpassungen notwendig, und die OEMs machen sich ein Stück weit abhängig vom Technologie-Anbieter Mediola. Doch wer heute als Hersteller Sub‑1‑GHz‑Produkte auf dem Markt hat und sie nicht durch komplett neu entwickelte Serien ersetzen möchte, erhält mit dem Smart Home 2.0 Modul eine Möglichkeit zur Modernisierung.
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