Von Homey: ein Matter-Server für Selbermacher

Bislang war das Smarthome-Betriebssystem HomeyOS nur in Kombination mit Hardware erhältlich. Steuerzentralen wie der Homey Pro oder Homey mini arbeiten damit. Das ändert sich nun. Ab sofort bietet die niederländische Entwicklerfirma Athom auch eine reine Softwarelösung an. Der Homey Self-Hosted Server (link) ist für die Installation auf eigener Hardware der Nutzerinnen und Nutzer gedacht. Er richtet sich an Power-User und Enthusiasten, die maximale Kontrolle über ihr Smarthome haben wollen – inklusive lokaler Verarbeitung, Matter-Unterstützung und Integration klassischer Gebäudeautomationsprotokolle.

Smarthome-Server für das heimische LAN

Homey Self-Hosted Server fungiert als lokale Smarthome-Plattform, die Matter-Geräte direkt im LAN anbindet und sich über vorhandene Thread Border Router auch in bestehende Thread-Netze einklinkt. Parallel lassen sich über LAN auch Modbus-TCP, KNX-IP und eine Vielzahl lokaler IP-APIs einbinden – interessant für Nutzer, die klassische Gebäudetechnik mit moderner Matter-Welt zusammenführen möchten. Das System positioniert sich damit als kommerzielle Alternative zur Open-Source-Plattform Home Assistant, die Matter seit geraumer Zeit ebenfalls unterstützt.

Läuft auf dem Raspberry Pi, NAS & Co.

Die Software läuft auf gängiger Standard-Hardware wie Raspberry Pi, Windows- oder macOS-Rechnern, Linux-Servern sowie Virtualisierungs- und NAS-Plattformen wie Docker, Synology, QNAP, Proxmox und TrueNAS. Prinzipiell genügt jedes System, das Linux ausführen kann – vom Homelab-Server bis zur bestehenden NAS-Installation im Netzwerkschrank. Ein weiteres Beispiel dafür, dass Matter kein exklusives Feature großer Konzerne ist, sondern auch ganz unabhängig von deren Plattformen zum Einsatz kommen kann.

Der Self-Hosted-Server lässt sich auf einer Vielzahl gängiger Hardware-Plattformen installieren. Bild: Athom

Funkprotokolle per Homey Bridge nachrüsten

Für Funkprotokolle wie Zigbee, Z-Wave, Bluetooth LE, 433 MHz und Infrarot lässt sich Homey Self-Hosted Server mit der separat erhältlichen Homey Bridge (link) koppeln. Mehrere Bridges können im „Satellite Mode“ eingesetzt werden, um die Funkreichweite im gesamten Haus zu erweitern und so auch größere oder verwinkelte Gebäude abzudecken.

Automatisierung wie am Homey Pro

Im Übrigen soll der Self-Hosted-Server einem Homey Pro entsprechen: Unterstützt werden laut Hersteller mehr als 50.000 Geräte von über 1.000 Marken. Automatisierungsfunktionen wie Homey Flow und Advanced Flow stehen ebenso zur Verfügung wie Homey Energy, Insights, Dashboards und Apps aus dem offiziellen sowie dem Community-App-Store. Cloud-Dienste wie der Remote-Zugriff, OTA-Updates und Sprachassistenten-Integration seien ebenfalls vorhanden, so Athom in seiner Ankündigung. Über die Matter-Bridge-Funktion von Homey lassen sich Amazon Alexa, Google Assistant und Siri ohnehin anbinden.

Datenschutz, Backup und Preise

Die Datenverarbeitung erfolgt lokal auf der eigenen Hardware, ohne Profiling oder andere Eingriffe in die Privatsphäre. Backups lassen sich kostenfrei über das Dateisystem der jeweiligen Plattform realisieren. Homey Self-Hosted Server ist ab sofort weltweit verfügbar, jede Neuinstallation startet mit einem einmonatigen Gratis-Test; anschließend kostet der Dienst 4,99 Euro pro Monat oder einmalig 149 Euro für eine Lifetime-Lizenz, die sich bei einem Hardwarewechsel auf das neues System übertragen lässt.

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