Matter 1.1

Matter 1.1 bringt wenig Neues

Die Connectivity Standards Alliance (CSA) hat die nächste Version des Smarthome-Standards Matter verabschiedet (link). Damit folgt der Herstellerverband seiner Ankündigung, regelmäßig Neuauflagen der Spezifikationen zu veröffentlichen, die Fehler beheben und den Funktionsumfang von Matter erweitern. Zweimal pro Jahr sollen solche Freigaben erfolgen.

Nur ein kleiner Versionssprung

Wer sich vom ersten Termin seit der Veröffentlichung von Matter 1.0 im Oktober 2022 große Neuerungen versprach oder auf die Unterstützung neuer Produktgruppen hoffte, wird allerdings enttäuscht. Darauf deutet schon der kleine Versionssprung auf 1.1 hin – in Entwicklerkreisen oft der Hinweis auf ein Wartungsupdate mit Fehlerbehebungungen.

Und so ist es auch im Falle von Matter. Die CSA gibt an, mit der neuen Version vor allem Entwicklern die Arbeit erleichtern zu wollen. Außerdem sei ein Problem behoben worden, demzufolge bestimmte Matter-Produkte nicht erreichbar waren. Die Rede ist von Intermittently Connected Devices (ICDs), also solchen, die sich nur zeitweise mit dem Netzwerk verbinden, um möglichst wenig Energie zu verbrauchen. In der Regel handelt es sich dabei um batteriebetriebene Produkte wie Sensoren oder Smart Locks.

Da Produkte dieser Kategorie bislang kaum erhältlich sind, dürften Konsumenten von dem Problem noch wenig betroffen gewesen sein. Sie kämpfen eher mit anderen Startschwierigkeiten des Standards. Denn viele Hersteller sind mit ihren angekündigten Neuheiten spät dran.

Weiter warten auf Matter

Ein halbes Jahr nach Start des Smarthome-Standards wirkt vieles unfertig. Funktionen wie etwa den Multi-Admin-Betrieb haben die Anbieter uneinheitlich umgesetzt, was Nutzer verwirrt und Hoffnungen enttäuscht, Matter würde die Installation von Geräten einfacher machen. So fragen sich potenzielle Käufer, wo sie kompatible Geräte herbekommen und wie sie am besten damit arbeiten. Welche Border Router sie für ein Thread-Netzwerk benötigen und warum manche Dinge mit Android funktionieren, unter iOS aber noch nicht.

Das ist primär kein Problem der CSA, die den Standard verantwortet, sondern eine Frage der Umsetzung bei den Herstellern. Allerdings fragt sich, wo ein geschlossenes Nutzererlebnis herkommen soll, wenn Amazon, Apple, Google und SmartThings ihr Setup individuell gestalten und dabei versuchen, eigene Akzente zu setzen. Ein reibungsloser Übergang oder gar Wechsel zwischen Systemwelten dürfte dabei nicht die oberste Priorität haben.

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